Es ist 12 Uhr mittag am Sonntag, den 11. Januar 2009 und das Thermometer zeigt minus 16 Grad. Fröhlich beschwingt, mit mehreren Schichten Pullovern und Hosen bekleidet und ausgerüstet mit Thermoskannen Tee und Glühwein treffen sich die Nürnbergerin Pölkky Veikot mit ihren Freunden auf dem Eis. Sie läuten auf dem zugefrorenen Valznerweiher in Nürnberg die Mölkky Spiel-Saison 2009 ein. Aber nur zum Spaß. „Im Sommer habe ich schon bei 30 Grad im Schatten gespielt, also bin ich auch bei kalten Temperaturen dabei,“ sagt Rebekka und schleudert ihr Holz auf den See. Extrem-Mölkky eben.
Die Kegel werden weit hinausgespielt, kaum noch in Sichtweite schliddert das Holz über den See. Das muss auch die ein oder andere Gruppe erfahren, die kaum mehr einen Sieger ermitteln kann. Auf Schlittschuhen fährt PEO Horst in großen Kreisen um die Gruppe, um weit hinaus geschossene Kegel und Mölkkys einzusammeln.
Detlef und Astrid fallen laut eigener Aussage mittlerweile fast die Finger ab, heiße Getränke scheinen hier nicht mehr zu helfen. Bald suchen die Mölkky-Veteranenen das Weite, während Marjukka nur anmerkt: „Ich weiß gar nicht, was ihr habt, mir ist warm!“ Die Finnen eben.
Auf dem glatten Untergrund ist es gar nicht mal so leicht, die Hölzer richtig zu treffen. Selbst die Tabellenspitzenreiter werfen häufiger als sonst daneben und müssen Niederlagen einstecken. Gezählt wird schließlich auch nicht, so daß die Champions sich keine Sorgen um ihre Tabellenposition machen müssen.
Nach zweieinhalb Stunden halten mein Freund und ich es in der Kälte nun wirklich nicht mehr aus. Die Finnen spielen noch weiter, war ja klar. Trotzdem hat diese neue Variante des Hölzchenwerfens unheimlich Spaß gemacht.