Die Monate mit „r“ sind wieder da …und damit für Viele die Monate fischiger Leckerei : Der „FRÄNKISCHE KARPFEN“ ! Wo ist er zuhause -Wer pflegt Ihn ..und Wie?
Riikka war so liebenswürdig den DFG`lern eine Lehr-und Anschauungsstunde zu organisieren, bei einem der großen Teichwirte und zertifizierten Karpfenlandreiseleiter Herrn Leonhard Thomann aus Poppenwind im fränkischen Aischgrund.
Am Treffpunkt in Poppenwind angekommen, empfing uns Leonhard Thomann und erzählte spannende Geschichten rund um das Karpfenleben im Aischgrund. Vom Ablaichen der Fische im Frühjahr, über die Brutaufzucht, der Fütterung im Sommer, bis zur Fischernte im Herbst, erklärte uns Herr Thomann den Jahresablauf am Teich. Aber nicht nur Karpfen haben hier Ihre Heimat …es werden auch Nebenfische wie Hechte, Welse und Zander gehalten.
Freilich kam auch bei einer geführten Wanderung zu den Fischteichen die einmalige und geheimnisvolle Natur im Mohrhofgebiet nicht zu kurz. Eindrucksvolle und seltene Biotope wurden uns näher gebracht.
Die Erzählkunst von Leonhard ist einmalig und wir sogen Geschichte und Bedeutung der Teichwirtschaft im Aischgrund förmlich auf, die hier eine jahrhundertealte Tradition ist.
Ursprünglich wurden die Teiche von Mönchen angelegt, um die Bevölkerung mit Fisch zu versorgen. Der Karpfen ist dabei der wichtigste Fisch der Region und wird traditionell in einer dreijährigen Zucht aufgezogen. Die Teiche bieten ein perfektes Umfeld für die Karpfenzucht, da die wasserreichen Böden und das gemäßigte Klima ideale Wachstumsbedingungen schaffen. Heute sind etwa 6000 Teiche auf einer Fläche von rund 3500 Hektar im Aischgrund verteilt die von rund 1200 Teichwirten bewirtschaftet werden und ist somit das größte zusammenhängende Teichgebiet in Bayern.
Neben seiner ökonomischen Rolle ist der Teichwirt im Aischgrund laut Leonhard auch ein wichtiger Hüter des kulturellen Erbes. Die Teichwirtschaft hat die Region geformt und ist fest im Brauchtum verwurzelt. Der „Aischgründer Karpfen“, der im Herbst und Winter in regionalen Gaststätten serviert wird die alle Mitglieder im Verbund sind, ist eine Delikatesse und ein Markenzeichen der Region.
Auf unserem Rückweg machten wir einen kurzen Stop an der der Poppenwinder Dorfkapelle St. Josef. Auch hier wusste Leonhard eine spannende Geschichte zu erzählen wie die Glocke der Kapelle einst dem Wehrmachtsbefehl entging, alle Glocken einzuschmelzen, um daraus Munition zu gießen.
So viel Bewegung macht hungrig und wir ließen diesen lehrreichen Tag bei einem köstlichen Mittagessen in Neuhaus beim Löwenbräu ausklingen. Bei vielen natürlich mit der fränkischen Köstlichkeit, die uns in den vergangenen 2 Stunden näher gebracht wurde.
Ein abschließender Spaziergang zum in der Nähe liegenden Neuhauser Wasserschloss rentiert sich allemal!
Wir DFG`ler sagen DANKSCHEE an Leonhard Thomann für seine fachmännische Führung und Erzählung und natürlich KIITOS an Riikka für die Organisation dieses Ausflugs!
Manfred Kreiner